Fast endlose vier Jahre mussten die Turner*innen des Turnvereins Kaufleute auf ein neuerliches Trainingslager in Schiers warten. War es einmal der Ferienplan, welcher es nicht zuliess und zweimal das lästige weltweite Virus, passte es in diesem Jahr wieder. Erstmals zusammen mit dem TV Glarus a.S. wurden die Osterfeiertage genutzt, um sich auf die kommende Wettkampfsaison vorzubereiten.

Der Nachmittag des Gründonnerstags war lediglich für die Anreise und den Zimmerbezug gedacht. Leider verlief dies zeitlich nicht ganz nach Plan, da geschätzt mindestens die Hälfte aller Schweizer*innen mit ihrem Auto Richtung Graubünden fahren wollten. Aber wie gesagt; wir hatten ja Zeit.
So richtig los gings dann am Karfreitag Morgen. Nach dem Frühstück trafen sich die Trainer*innen und Turner*innen aus Glarus und unserem Verein zum gemeinsamen Einturnen mit Selina. Wer noch nicht genügend aufgewärmt war konnte dies gleich anschliessend beim anstrengenden und schweisstreibenden KBK (Kraft, Beweglichkeit und Kondition), welches ebenfalls von Selina zusammengestellt und orchestriert wurde, nachholen. Ohne sich gross eine Pause gönnen zu können gings weiter in den nach Kategorien aufgeteilten Gruppen ans erste Gerät. Gegenüber den Mädchen und jungen Frauen brauchten die Herren keine Angewöhnungszeit, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig zu Höchstleitungen zu pushen. Nach der wohlverdienten Pause wurde an weiteren zwei Geräten am Feinschliff der Elemente gearbeitet oder es gab im Ausgleich unter freiem Himmel auf spielerische Art eine Abwechslung. Schon war der erste Morgen vorbei und die Mitglieder der beiden Vereine trennten sich, um das Mittagessen in den beiden verschiedenen Unterkünften einzunehmen.
Der Start in den Nachmittag gestaltete das Leiterteam aus Glarus mit einem kurzen Aufwärmen, bevor es in den bekannten Gruppen wiederum an die Geräte oder zum Ausgleich ging. Nach der Pause durften die Turnerinnen während zwei Wahllektionen selbst entscheiden an welchem Gerät sie neue Elemente lernen wollten. Den Herren blieb die erste Wahllektion vorbehalten, da sie zuerst noch am Barren ans Werk mussten. Den Abschluss des Trainingstages bildete ein Cool down, bevor sich die Lagerteilnehmer*innen nach Vereinszugehörigkeit bis zum nächsten Tag trennten.

Der zweite Trainingstag verlief vom Ablauf her identisch zum ersten Tag mit Ausnahme der ersten Wahllektion, welche gleich nach dem KBK folgte. Und wieder mussten die Herren darauf verzichten, da ihr 5. Gerät auf dem Plan stand.
Die eine oder andere Turnerin und der eine oder andere Turner kämpften bereits mit einem wunderbaren Muskelkater vom Vortag her oder halt den fast unvermeidlichen (offenen) Blasen an den Händen. Leider verletzte sich Jelena an diesem Nachmittag so, dass sie den Rest des Trainingslagers im Spital verbringen musste. Von dieser Seite her wünschen wir dir gute Besserung und dass du bald wieder zu uns ins Training kannst.
Nach dem wiederum harten Training und einem grossartigen Essen wartete ein Film auf die sichtlich müden Lagerteilnehmenden.

Der Ostersonntagmorgen diente der Erholung. Zuerst war mal ausschlafen angesagt, was doch eher selten ist in einem Trainingslager. Kurz vor 10 Uhr machten wir uns auf den kurzen Fussmarsch zur Unterkunft des TV Glarus a.S., welcher uns zum gemeinsamen Brunch erwartete. Nochmals recht herzlichen Dank für die Einladung und das köstliche Buffet, welches bereitgestellt wurde.
Um 12 Uhr startete auch an diesem Tag das Training. Spätestens während dem KBK merkte Jede und Jeder, ob er am Osterbuffet zu heftig zugeschlagen hatte oder nicht. Nach für einmal nur vier Geräten und nur einer Wahllektion wurde der sportliche Teil des Trainings wie üblich mit einem Cool down beendet.
Noch vor dem Nachtessen hiess es Koffer packen, da am darauffolgenden Morgen nicht allzu viel Zeit zur Verfügung stand.
Der letzte Abend wurde wie gewohnt mit zu lösenden Aufgaben in kleinen Gruppen an verschiedenen Posten bewältigt. Besten Dank an die K6-Girls, welche diesen Abend geplant und organisiert haben. Müde vom Training und mit etwas Wehmut gings ins Bett, um für den letzten Trainingsmorgen die Batterien nochmals so gut wie möglich zu laden.

Am Ostermontag war es eine halbe Stunde früher als gewohnt Tagwache, mussten doch vor dem Frühstück die Koffer fertig gepackt und die ganze Unterkunft noch gereinigt werden. Das Einturnen und das darauffolgende bekannte KBK zeigte dem Leiterteam, dass an diesem Morgen von einigen Turner*innen keine Höchstleitungen mehr zu erwarten waren. Die Energiereserven waren fast restlos aufgebraucht. Dennoch schafften es die meisten sich auch an diesem Morgen noch für das Training an den beiden geplanten Geräten zu motivieren. Teils mit mittlerweile riesigem Muskelkater und/oder mit von Blasen übersäten Händen.

Glücklich über all das in den knapp vier Tagen geleistete wurden vor Mittag die Geräte gereinigt und versorgt. Nach dem Abschied durch die Hauptleiter der beiden Vereine, die Aussicht auf ein zweites gemeinsames Lager im kommenden Jahr und der Verabschiedung der neu gewonnenen Turnkameraden*innen gings mit Sack und Pack ein letztes Mal zum Mittagessen.
Vor der Rückfahrt wurde noch das "Wichteln" aufgelöst und das obligate Gruppenfoto geschossen. Dies zusammen mit Jelena, welche kurz zuvor aus dem Spital entlassen wurde. Für einen Grossteil der Lagerteilnehmenden verlief die darauffolgende Heimreise wie im Flug, wurde doch ein beträchtlicher Teil davon verschlafen. Zu Hause angekommen freuten sich praktisch alle auf die restlichen hoffentlich erholsamen Ferientage und das erste Training, in welchem das neu erlernte Können gezeigt werden kann.

Recht herzlichen Dank dem gesamten Leiterteam, welches einen Top Job gemacht hat. Die Turner*innen werden es euch an den bevorstehenden Wettkämpfen mit ihren Resultaten, so hoffe ich doch, verdanken. Ihr wart einfach super. Aber auch allen übrigen Teilnehmer*innen ein grosses Kompliment. Ihr wart stehts pünktlich an den vereinbarten Treffpunkten, habt die Nachtruhe eingehalten und in den Trainings einen bewundernswerten Einsatz und Willen gezeigt. Es hat riesig Spass gemacht mit euch.