«Endlich wieder Wettkampf-Feeling»

Das Corona-Jahr 2020 liess so manche Turnerinnen und Turner das Wettkampf-Feeling vermissen. Nicht in diesem Jahr! Der AlternativWettkampf als Ersatz der SM Triologie im Geräteturnen verschafft uns Mut, einen Schritt zurück in die Realität zu gehen. Die Erwartung auf eine grandiose Premiere dieser angepassten Wettkampf-Form ist gross. Nicht zuletzt sollen das Zusammensein, Staunen, Mitfiebern aber auch den Kampfgeist angestrebt werden. Wir freuen uns auf einen spannungsgeladenen Anlass der besten Geräteturner-/innen. So das Grusswort des Schweizerischen Turnverbands (STV) zur Premiere der STV-Team Challenge.

Insgesamt wird die neue Wettkampfform in vier Kategorien (A - D) angeboten. Jeder kantonale Turnverband des STV hat das Recht sich in jeder Kategorie mit einem Team für die Teilnahme einzuschreiben. Ein Team muss aus 5 Turnenden bestehen, welche sich gemischt aus Turnerinnen und Turnern aus den Kategorien K5 - KD/H zusammensetzen, wobei max. 2 Turner erlaubt sind. Alle Turnenden bestreiten einen Vierkampf. Die besten vier Noten pro Gerät kommen in die Wertung.

Am Samstagnachmittag starteten in der Kategorie B Linda, Raphael und Nora aus unserem Verein zusammen mit Ilona und Laura für den Solothurner Turnverband SOTV in das Abenteuer STV-Team Challenge. Bereits am ersten Gerät musste Linda einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Nach gefühlten zehn Jahren stürzte sie wieder einmal vom Reck. Alles halb so schlimm mit dieser Wettkampfform. Die übrigen Teammitglieder turnten ihre Übungen durch, womit der Patzer nicht gross ins Gewicht viel. Mehr oder weniger den Erwartungen entsprechend, leider ohne grossen Ausreisser nach oben (nur eine Note über 9.00), aber auch keinem nach unten konnte alle Teammitglieder den Wettkampf an den folgenden drei Geräten durchturnen. Am besten verkauften sie sich dabei an den Schaukelringen mit Rang 11. Die Endnote von 139.40 reichte an der Rangverkündigung zum 13. Schlussrang unter den 17 startenden Verbänden in dieser Kategorie.

Den ersten Wettkampftag schloss aus Sicht SOTV die Kategorie A ab. In diesem nominell stärksten Solothurner Team turnten ausschliesslich Mitglieder des TV Wolfwil. Mit konstanten Leistungen und den Rangierungen 9 am Boden, 10 an den Schaukelringen und dem Sprung und zu guter Letzt noch 8 am Reck schafften sie es in der Schlussrangliste unter die Toppten. Mit dem guten 9. Schlussrang wurden die Erwartungen durchaus erfüllt.

Der zweite Wettkampftag begann sowohl in der Kategorie C, wie auch in der Kategorie D für die SOTV-Teams gleichzeitig um 08:30h. Während in der Kategorie C niemand aus unserem Verein eingesetzt wurde, durften im D Livia, Elio und Nadine ins Geschehen eingreifen. Elio übernahm ab dem ersten Gerät die Rolle des Teamleaders. Dies erstaunte, war er doch durch eine Fussverletzung sichtlich handicapiert. Mit vier Noten um die 9.00 turnte er einen sehr soliden Wettkampf. Bei Livia ging es vor allem darum Erfahrungen an ihrem ersten Wettkampf auf nationalem Parkett zu sammeln. Obwohl nicht alles zu 100% gelang durfte sie mit ihrer Leistung sicherlich zufrieden sein. Einen recht durchzogenen Wettkampf, mit Stürzen an Reck und Boden (!), dafür mit der abschliessenden Teamhöchstnote an den Schaukelringen erlebte Nadine. Die fehlenden Trainingswochen, bedingt durch einen Sprachaufenthalt im Ausland, spielten dabei sichtlich eine grosse Rolle. Dennoch wusste das vermeintlich schwächste SOTV-Team die Betreuer zu überraschen, turnten sie punktemässig doch gar besser als Team B am Vortag. An der abschliessenden Siegerehrung reiche es zum guten 15. Schlussrang.

Zu erwähnen bleibt noch das Endresultat des Solothurner Teams in der Kategorie C. Mit dem 13. Rang wurde auch in dieser Kategorie die Mindestvorgabe der Betreuer locker erreicht. Allen vier Teams herzliche Gratulation zu den gezeigten Leistungen. 

Endlich durften sich die Turnerinnen und Turner der ganzen Schweiz wieder einmal an einem Wettkampf messen. Die Freude darüber war bei den Turnenden, wie auch den Betreuenden, den Wertungsricher*innen und der gesamten Wettkampfleitung riesengross. Die gerade an einem nationalen Wettkampf gewohnten absoluten Topleistungen fehlten für einmal, was sicherlich auf die aussergwöhnlichen Ereignisse der letzten eineinhalb Jahre zurückzuführen ist. Dennoch trübte dies die Stimmung an den beiden Wettkampftagen in keiner Weise. Zu Beginn noch etwas skeptisch, konnten sich je länger der Wettkampf dauerte immer mehr Anwesende positive Aspekte an der neuen Wettkampfform abgewinnen. Klar gibt es ein, zwei Punkt, welche optimiert werden können. Dennoch ist es sehr gut denkbar, dass diese angebotene Wettkampfform auch künftig einen Platz im Wettkampfkalender des STV finden wird. Alles in allem auf jeden Fall eine durchaus geglückte Premiere, welche den Vertreterinnen und Vertretern des SOTV aber auch aufgezeigt hat, dass noch so einiges an Trainingsarbeit vor ihnen liegt. Lasst es uns angehen!