Vielversprechendes Comeback, leider (noch) ohne Happy End

Als einzige Turnerin des TV Kaufleute Solothurn qualifizierte sich Mirjam in diesem Jahr für die Schweizer Meisterschaften Geräteturnen Einzel/Gerätefinals (SM Getu E/Gerätefinals) in Kirchberg BE.
Nach ihrer im Frühjahr erlittenen schweren Verletzung durfte man gespannt sein, wie sie sich im Feld der besten 48 nationalen Vertreterinnen in der Kategorie Damen schlagen würde. Schliesslich war dies der erste Ernstkampf seit den Kantonalen Meisterschaften Mitte Mai.

Der Start gelang jedenfalls sehr vielversprechend. Für die auf Grund der Verletzung etwas modifizierten Übung an den Ringen erhielt sie eine 9.50 und übernahm damit gleich die Spitze des Klassements. Der darauffolgende erste Sprung missriet ihr anschliessend. Kein Problem, denn ein solcher Fauxpas lässt sich in der Kategorie Damen mit einem guten zweiten Sprung korrigieren. Dieser gelang nicht ganz nach Wunsch, wurde aber immerhin mit einer 9.15 belohnt. Immer noch in Führung liegend gings weiter zum Reck. Hier schlichen sich einige wenige Fehlerchen, bzw. nicht ganz ausgeturnte Elemente in die Übung ein. An einer Schweizer Meisterschaft wird sowas gnadenlos vom Wertungsgericht bestraft. Die erhaltene 9.05 war definitiv unter den Erwartungen. Blick nach vorne und auf ans letzte Gerät, schliesslich war Mirjam immer noch in Führung, wenn auch nur noch knapp. War es die lange Verletzungspause oder doch eher die Nerven? Jedenfalls schlichen sich auch am Boden einige Unsauberkeiten ein. Die ernüchternde Quittung des Wertungsgerichts war eine 8.70. Würde dies dennoch für einen Podestplatz genügen?

Die Auflösung der Frage gab es wie üblich an der Rangverkündigung. Der Sieg ging punktgleich an drei Turnerinnen. Erfreulicherweise unter anderem auch an Laura Cervi vom TV Wolfwil. Die Frage Podestplatz oder nicht war damit für Mirjam bereits geklärt. Nur 0.05 Punkte dahinter zwei Turnerinnen wiederum punktgleich. Es blieb sehr eng für die weiteren Ränge. Die nächsten beiden Turnerinnen verloren jeweils nur 0.10 auf den davor liegenden Rang. Dann endlich, mit nur gerade 0.30 Punkte Rückstand auf die Siegerinnen wurde Mirjam mit zwei weiteren Turnerinnen auf Rang acht klassiert. Dies winzige 0.05 Pünktchen vor den nächsten drei Turnerinnen.
Klar war die Enttäuschung bei Mirjam, wie bei allen Turnerinnen von Rang vier bis und mit elf gross. Die gewonnene Auszeichnung war dabei auch kein Trost.

Mirjam du darfst dennoch stolz sein auf deine Leistung. Unglaublich mit welcher Disziplin und welchem Willen du in kürzester Zeit den Weg vom Operationstisch zurück an die nationale Spitze der K-Damen geschafft hast. Mit ein, zwei Modifikationen der Übungen und einem starken Team im Rücken sind wir jedenfalls äusserst gespannt, was am kommenden Wochenende an den Schweizer Meisterschaften Geräteturnen Turnerinnen Mannschaften (SM Getu Ti M) in Olten drin liegen wird. Gut möglich, dass es dann zum erhofften Happy End kommt.