Pünktlich am 1. Mai um 06.20 Uhr morgens trafen sich 7 reisehungrige Powerteam Jungs am HB Solothurn. Ziel der Reise war Wien, wo wir unseren ausgewanderten Turnkollegen
Bruno Mäder alias Bruno der Killerkarpfen besuchen wollten.
Vier Stunden später und 850 km östlicher wurden wir von Bruno und seinem Privatchauffeur herzlich in Empfang genommen und anschliessend per Minibus ins Hotel gebracht, wo wir unverzüglich die Zimmer bezogen. Es war bereits Mittag und der Hunger machte sich langsam in unseren Mägen bemerkbar, sodass wir kurzentschlossen das Restaurant Wickerl zwei Strassen weiter aufsuchten. Die meisten von uns entschieden sich für eines der legendären Wienerschnitzel, ausser Guggi welcher sich für ein komplettes Menu mit Storch entschieden hatte. Später stellte sich heraus, dass der Storch nicht fliegend konnte sondern geschwommen ist und er sich als Störfisch entpuppte!
Nun starteten wir den kulturellen Teil mit der Besichtigung des Hundertwasserhauses und dem Besuch eines der ältesten Vergnügungsparks in Europa, dem Prater wo sich Fritz und Guggi auf dem Schleudersitz wortwörtlich 100 Meter in den Wiener Himmel schiessen liessen. Später am Abend hatte Bruno in einer offenen Bierbrauerei einen schönen Tisch reserviert. Ein Teil von uns entschied sich für eine Grillschlachtplatte, andere für eine Portion Spare Ribs. Um die Platte entstand dann wirklich eine Schlacht und die Spare Ribs waren zwei grosse Klavierflügel.

Nach unserem Schönheitsschlaf und einem ausgedehntem Frühstück stand am zweiten Tag die Besichtigung der monumentalen Gebäude und Parks aus der Habsburger K+K Zeit auf dem Programm. Natürlich durfte der Besuch eines der altehrwürdigen Kaffeehäuser nicht fehlen. Nach weiteren 5 Kilometern quer durch das historische Wien bestellten wir in einer kleinen Bar ein richtiges Apéro nach Schweizer Art. Sogar etwas zum Knabbern haben wir von Dagi erhalten (könnten wir noch Nüsslein haben)! Später, als die Stimmung langsam auf dem Höhepunkt war, wurde diese durch die bittere Niederlage der Schweizer Nati im Penalty schiessen gegen Österreich in Prag doch sehr getrübt. Um dem Gespött der Einheimischen zu entgehen, beschlossen wir, uns auf den Weg ins Hotel zu machen und uns für den Abend frisch zu machen.
Punkt 17.00 Uhr hatten wir uns in der Altstadt wieder mit Bruno verabredet. Wir stiegen vier Etagen oder 16 Meter in den 500 Jahre alten Villon Weinkeller herab wo sich bis vor 10 Jahren noch die Herren in die Séparées verzogen hatten... Nun genossen wir während der nächsten Stunde eine witzige Weinverkostung mit vielen Infos über das Leben der einfachen Handwerker während der Habsburgerzeit in der Stadt unter der Stadt. Mit der U- Bahn und Tram ging's weiter zum Heurigen, wo wir beim alten Friseur Müller einen sehr lustigen Abend verbracht haben. Komischerweise war Gö absolut glücklich als ihm das volle Weinglas von einem lieben Kollegen umgestossen wurde, da die Weinqualität an der unteren Grenze zum Fussel war (Gemischter Satz).


Schon war der letzte Tag angebrochen und wir machten uns per Strassenbahn auf den Weg zum Treffpunkt mit Bruno auf dem Karlsplatz. Heute stand die Besichtigung der neu renovierten Schweizer Botschaft auf dem Programm. Bruno hat uns leider nicht in alle geheimen Sachen eingeweiht, aber die vielen Eindrücke und Hintergrundinformationen, welche wir so erhalten haben waren doch sehr interessant. Sehr speziell war das Büro des Walliser Militär Attaché mit all seinen Armeespielzeugen!
In einer Quartierbeiz stärkten wir uns vor der Heimreise noch einmal richtig mit Tafelspitz und einem Bier. Letzte Station war Bruno's wunderschöne Dachwohnung im sechsten Bezirk Wiens mit einer grandiosen Aussicht über die gesamte 2 Millionen Metropole. Zum Abschied gab's einen Espresso.

Viel zu schnell waren die drei Tage in Wien vorüber und schon befanden wir uns auf dem Weg zum Flughafen Schwechat um unsere Koffer aufzugeben. Nach einem etwas verspäteten Flug mit Niki und der anschliessenden Zugfahrt von Kloten nach Solothurn, bin ich um 23.00 Uhr glücklich aber todmüde in meinem Bett eingeschlafen.

Es war eine tolle Zeit mit Bruno und den mitgereisten Turnkollegen in Wien und schreit nach einer Wiederholung!