Von verschlafenen Dörfern, Randen, Tropfen und Fässern
Für einmal machte sich das Powerteam auf den Weg ein den meisten ziemlich unbekanntes Gebiet der Schweiz zu erkunden. Dies wie es sich in unserem Land gehört per Bahn, Bus und nicht zuletzt zu Fuss.
So fuhren wir mit der Bahn via Zürich nach Schaffhausen und von dort aus weiter mit dem Bus nach Hemmental auf den dortigen Dorfplatz (Endstation). So unbekannt Hemmental auch sein mag, so verschlafen wirkt es auch. Einige wenige Häuser zuhinterst in einem Tal, welche mehr oder weniger dringend auf eine Renovation warten. Dazu ein alter Stall, welcher als Selbstbedienungsbistro inkl. Geschenkladen dient. Der willkommene Kaffee nach der langen Reise genügte nicht allen und so wurde bereits jetzt ein erstes Souvenir (Smoky) ergattert, welches uns danach auf der zweitägigen Reise begleitete und zwischendurch auch mal als verschollen gelten sollte.
Fertig lustig. Nach den ersten 100 Metern unserer Wanderroute wurde es bereits gewaltig steil, so als wolle man die gesamten angedrohten Höhenmeter bereits innerhalb der ersten Viertelstunde zurücklegen. Auf der erklommenen Hochebene zeigt sich danach ein landschaftlich wunderbarer Ausblick, welcher uns das gesamte Wochenende begleitete. Allein dieser wäre eine Reise wert gewesen. So wanderten wir nun der Randenstrasse entlang, am Siblinger Randenhaus vorbei zum Siblinger Randenturm (auch Chläggiblick genannt). Nach dem Erklimmen der 99 Treppenstufen erwartete uns auf der Aussichtsplattform in 19 Meter Höhe ein Überblick über das Klettgau, die Alpen, den Schweizer Jura und eine deftige Zwischenverpflegung oder schon eher ein Apéro riche. Wie ihr als Lesende sicherlich längst bemerkt habt handelt es sich bei dem beschriebenen Randen nicht um ein Gemüse, sondern um ein zum grössten Teil im Kanton Schaffhausen liegenden plateauartigen Höhenzug, der das Südwestende der Schwäbischen Alb bildet.
Nach dem alle ihre Zinnbecher (einer viel vom Turm, bzw. wurde durch ein ungeschicktes Handling runtergestossen) wieder eingesammelt und eingepackt hatten ging es frisch gestärkt bis zum Randenhaus zurück und danach Richtung Schleitheimer Randenturm. Bevor wir den höchsten Punkt unserer Reise bestiegen, wurde an einer der vielen, bestens ausgestatteten und gewarteten Grillstellen ein Feuerchen entfacht und eine Cervelat gebraten. Vom Turm aus ging es danach steil abwärts durch Wälder, an Kornfeldern vorbei und über Wiesen ins Dorf Schleitheim mit seiner wunderschönen Kirche. Leider war auch hier die Zeit stehen geblieben und hat dennoch an der örtlichen Bausubstanz genagt. So haben es die oftmals 300-jährigen Häuser nur bedingt in die aktuelle Zeit geschafft. Auch die von aussen mächtig und einladend wirkenden Gasthäuser begrüssten uns mit einer einzigen Ausnahme mit einem Geschlossen-Schild an der Eingangstür. Dennoch konnten wir den grössten Durst fürs erste löschen. Der einzige Fauxpas unseres ansonsten makellosen Reiseleiters Hansjörg kostete uns hier eine halbe Stunde Zeitverlust auf die straffe Marschtabelle.
Mit Bus, nochmals Bus und danach noch Bahn, auf einem kurzen Streckenabschnitt der Deutschen Bahn, gelangten wir in unser Tagesziel Trasadingen. Genauer gesagt ins dort ansässige Fass-Hotel. Nach dem Bezug unserer Unterkunft in alten Weinfässern liessen wir es uns nicht nehmen ein gemeinsames Glas des hier angebauten, gegärten und danach im Barrique ausgebauten Getränks im hoteleigenen Hotpot-Badefass zu geniessen. Gleichzeitig auch die Gelegenheit unsere müden Muskeln und Knochen für den Folgetag zu regenerieren.
Der Tag wurde mit köstlichen Grilladen begleitet von Salten und dem einen oder andern Gläschen der edlen Tropfen, sowie unterhaltsamen Gesprächen abgerundet, bevor sich alle in den Fässern zur wohlverdienten Ruhe begaben.
Der nächste Tag begann mit viel Sonnenschein und einem ersten genüsslichen Kaffee auf der Terrasse, bevor wir uns beim Frühstück stärkten und für die kommende Wanderung bereit machten. Sobald auch Smoky wieder gefunden war gings los.
Gleich wie am Vortag wartete als Erstes eine, wenn auch viel harmlosere Steigung. Mal einigermassen in der Höhe führte uns der Weg mitten durch die Rebberge Richtung Hallau vorbei am Mörderrain, einem Skilift (!?!) bis zum schattigen Rastplatz oberhalb der markanten Kirche St. Moritz.
Nach einer ausgiebigen Stärkung wurde die restliche Strecke über Oberhallau bis zur Siblingerhöhe unter die Füsse genommen. Gute zwei Stunden vor der geplanten schnellsten Ankunftszeit konnten wir den Bus Richtung Schaffhausen besteigen, wo uns so Zeit blieb ein Bierchen zu trinken und danach gar noch den Munot, das unbestrittene Wahrzeichen der Stadt, zu besichtigen. Wobei nur eine kleine Gruppe sich die Mühe nahm die Treppen zum Turm hochzusteigen und alle übrigen am Fusse des Hügels auf die versprochenen WhatsApp-Fotos warteten.
Glücklich und zufrieden traten wir darauf die Heimreise Richtung Solothurn an ohne zu vergessen auch noch einige Bilder von einem weiteren Wahrzeichen auf unserer Tour, dem Rheinfall, zu schiessen.
Cool war's mit euch. Dafür allen ein herzliches Dankeschön, besonders unserem Reiseleiter. Bis zum nächsten Mal bei Powerteam on Tour.