Wo ist es eigentlich eben bis zur Ebenalp?
Der Powerteam on Tour-Ausflug führte diesmal sieben Unermüdliche, unter der Leitung von Babs und Coni, ins reichlich hügelige Appenzellerland.
Gefühlt kurz nach Mitternacht oder jedenfalls sehr früh für einen Samstagmorgen hies es in Solothurn den Zug besteigen und los ging die Fahrt in die Ostschweiz, genauer nach Wasserauen im Appenzellerland. Schon beim Startkaffee, nein ohne Zusatz, wurde allen klar, dass die kommenden Stunden mit der angekündigten Wanderung kein Zuckerschlecken werden sollten. Noch machte man Sprüche darüber, ob man mit der sich gleich daneben befindenden Gondelbahn in 10 Minuten zum Tagesziel Ebenalp hochfahren wollte oder den von Babs angedachten Fussmarsch unter die Wanderschuhe nehmen sollte. Man entschied sich solidarisch für die 2. Variante.
Nach rund 100 Meter ebener Wegstrecke begann der erste, relativ happige Aufstieg (immerhin 250 Höhenmeter) hoch zum Seealpsee. Vom erhofften Päuschen jedoch keine Spur. Zügig ging's dem See entlang immer leicht ansteigend bis ans Ende der Hochebene. Endlich hatte unsere Reiseleiterin erbarmen. Nach einem Stück Speckzopf und einem Schlückchen Weisswein (Danke den Spendern) begann der von einigen gefürchtete Aufstieg- sie sprachen gar mit dem Berg, dass er ihnen wohlgesinnt sei - zum Berggasthof Mesmer. 400 Höhenmeter und ein Schneefeld später die erste Erlösung. Man hatte das Pièce de résistance, der Tour geschafft, so dachte man jedenfalls. Nun kurz einen kleinen Anstieg bewältigen, dann wieder runter steigen und gleich anschliessend hoch zum Dach des Tages. Nein, nein keine Pause. Sofort weiter Richtung Altenalp. Endlich konnte Hansjörg hier seinen weit getragenen Süsswein ausschenken. Danke dir. Leider war die Freude von kurzer, ja sehr kurzer Dauer. Gemäss Wetterradar blieben 30 Minuten für das letzte Stück der Wanderung, welches mit knapp einer Stunde angeschrieben war. Also los, damit niemand nass wird. Gesagt getan und schon wurden wir vom Bergwetter überrascht. Ein heftiger, selbst für die Einheimischen unerwarteter Sturm mit viel Regen, prasselte auf die doch langsam müden Wanderer nieder. Einige verkrochen sich in den Unterstand einer Sennerei, während die anderen auf direktem Weg an den gemäss Prospekt blumenreichen Wiesen von Weesen und der Steinmauer vorbei auf die Ebenalp hochstiegen. Leider war davon rein gar nichts zu sehen.
Frisch umgezogen, sprich wieder trocken, erzählte man sich gegenseitig das Erlebte der letzten paar Stunden nochmals. Ja, nun schien sogar die Sonne wieder und so konnte man beim herrlichen Nachtessen und einem oder zwei Glässchen Wein den wunderbaren Ausblick über Vorarlberg, Bregenzerwald und Bodenseeregion geniessen. Erschöpft, aber glücklich ging's so ab ins Land der Träume.
Am zweiten Tag stand nebst dem touristischen Muss mit dem Abstieg via Bärenhöhle, Wildkirchli und der Einkehr im Berggasthaus Aescher nur noch die Wanderung über Bommen nach Wasserauen auf dem Programm. Von dort aus gings mit der Bahn zurück bis nach Appenzell, wo nach einem Besuch in der Brauerei Locher auch noch das schmücke, von Touristen überfüllte Städtchen, besichtigt wurde.
Müde, jedoch mit vielen neuen Eindrücken, Erlebnissen, Anekdoten, dazu überwältigt von der tollen Kameradschaft und in der Gewissheit, dass es nicht eben zur Ebenalp geht, ging die abschliessende dreistündige Rückreise wie im Flug vorbei.
Danke den Reiseleiterinnen für das tolle Weekend. Wir freuen uns auf 2020.