Unterschiedliche Gefühlswelten an den Herbstmeisterschaften TBOE in Langnau im Emmental. Konnten einige Turnende sich noch auf den letzten Drücker einen der begehrten Startplätze sicher, mussten andere ihren Traum einer Teilnahme an den diesjährigen Schweizer Meisterschaften begraben.

Mitten im Vormittag durfte die K5-Turnerinnen ihren Wettkampf in der wunderschönen Turnhalle Oberfeld in Langnau im Emmental aus Kaufleute-Sicht eröffnen. Hier wollte sich Felicia und Livia, wenn immer möglich in die Mannschaft für die Schweizer Meisterschaften (SM) in Olten turnen. Mit einem tollen Wettkampf und einem knappen 9er-Schnitt gelang dies Felicia souverän. Leider wurde Livia noch von drei Turnerinnen aus dem Kanton Solothurn in der SM-Quali überholt und verpasst daher das grosse Ziel eines Starts in Olten. Wobei es zu vermerken gibt, dass auch ihr Wettkampf durchaus beachtlich war. Nur am Sprung wollte es nicht wirklich klappen. Dennoch reichte es auch ihr nebst Felicia zu einer Auszeichnung.
Für einmal hatte dafür Laila da etwas Pech, fehlten ihr nach einem eher durchzogenen Wettkampf gerade mal 0.05 Punkt für eine solche. Bei Lotta und Jelena stand das Resultat im Hintergrund. Sie erfüllten sich bei der letzten möglichen Gelegenheit den Traum einen Wettkampf zusammen im K5 zu absolvieren. So nahm Lotta die eine oder andere nicht ganz gelungene Übung in ihrem allerletzten Wettkampf mit Humor, während Jelena trotz ihrer noch vorhandenen Nachwehen nach ihrem Armbruch im Frühling beachtliche Leistungen zeigt, auch wenn sie auf den Start an einem Gerät verzichten musste.

In der folgenden Abteilung gleich nach dem Mittag gingen unsere K5-Jungs zusammen mit den K6-Turnerinne an den Start. Bei den Jungs das praktisch die ganze Saison gewohnte Bild. Joel und Cedric kämpften an jedem Gerät um die Vorherrschaft im Kanton, während Liam mit etwas Abstand zu den beiden seinen Wettkampf turnte. Diesmal behielt Joel im internen Fight die Oberhand, was ihm auch den Sieg in der SM-Quali eintrug. Er wird zusammen mit Cedric, welcher sich nebst Joel eine Auszeichnung sicherte, an die SM der Herren in Morges reisen und dort unseren Verein und unseren Kanton vertreten.
Bei den Turnerinnen im K6 war unser Verein mit einem Rumpfteam am Start. Gleich mehrere Turnerinnen mussten aus gesundheitlichen oder privaten Gründen auf einen Start verzichten. Hier ging es für Nora noch um einen Startplatz an der SM. Da sie ihr Streichresultat bereits mit einem ausgelassenen Wettkampf eingezogen hatte musste sie also unbedingt liefern. Und sie lieferte. Gewohnt nervenstark, jedenfalls nach Aussen, zog sieh ihr Ding ab dem ersten Gerät durch und schaffte unter dem Strich so die SM-Quali problemlos. Nadine wollte zum Abschluss einer für sie enttäuschenden Saison einfach mal einen ihrem Können entsprechenden Wettkampf zeigen. Dies gelang ihr mit sehr guten Leistungen und endlich mal einer durchgeturnten Reckübung äusserst beeindruckend. Sie und Nora durften sich an der Siegerehrung dann auch eine Auszeichnung abholen. Einen beachtlichen Wettkampf zeigte auch Jana. Leider reichte es ihr, wie auch den übrigen Turnerinnen in dieser Kategorie zu keiner Auszeichnung. Bei Laura war es für lange Zeit der letzte Wettkampf, zieht sie doch wegen ihres Studiums in die Ostschweiz. Nia hingegen musste eine absolut unverständlich tiefe Ringnote, bei welcher sich nicht mal das Wertungsgericht einig war und so eine grosse Enttäuschung hinnehmen. Jara wollte trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkung einfach endlich mal wieder einen Wettkampf turnen. Auch wenn sie nur an zwei Geräten antreten konnte, war sie doch zum Saisonabschluss wenigstens einmal in diesem Jahr dabei.

Nun war die Zeit für die K6-Herren gekommen. Hier waren drei der vier SM-Startplätze durch Raphael, Elio und Luca bereits vor dem Wettkampf vergeben. Felix und Gian durften sich noch leise Hoffnungen auf den vierten Startplatz machen. Diese waren nach einem bei beiden missglückten Start am Barren jedoch nach kurzer Zeit bereits verflogen. Raphael zog nicht seinen besten Tag ein und musste sich nach missglückter Boden- und unglücklicher Ringübung mit dem undankbaren vierten Schlussrang begnügen. Ihm fehlten gerade mal 0.07 Punkte auf einen Podestplatz. Auch Elio wurde an den Ringen nach einem verpatzten Schluss zurückgebunden. Luca musste nach seiner Bodenübung zur Kenntnis nehmen, dass eben doch ein Element fehlt. Die drei holten sich dennoch eine der begehrten Auszeichnungen. Bei Felix und Gian kamen nach den erwähnten Barrenübungen noch weitere Fehler dazu, wobei die Bodennote von Gian doch grosse Fragezeichen aufwarf. So erturnten sich beide zum Saisonende ein Resultat, welches gleich wieder vergessen werden kann.

Den Wettkampf und damit auch die offizielle Saison schlossen die K7-Turnerinnen parallel turnend mit den K-Damen ab. Im K7 ging es bei Aline um die Sicherung ihres Einzelstartplatzes an der SM und bei Julia um einen Platz im Team für die Mannschafts-SM, welchen Aline schon auf sicher hatte. Gleich am Reck musste Aline einige Abstriche in ihrer Übung in Kauf nehmen, wobei hingegen Julia sauber durchkam. Ähnliches Bild am Boden. Auch hier kam Aline durch ihre doch recht verwackelte Übung nicht auf das gewohnte Resultat, während bei Julia weiter alles rund lief. An den Ringen konnte Julia mit einer 9-er Note glänzen. Aline hingegen kämpfte sichtlich mit den doch eher ungewohnten, da mit Bändern ausgestatteten Ringen und musste einen gröberen Dämpfer einstecken. Dafür wurde sie zum Abschluss am Sprung, ihrem doch vermeintlich schwächsten Gerät mit einer hohen Note entschädigt. Leider reichte es dennoch nicht, den Einzelstartplatz an der SM zu halten. Julia turnte ihren Wettkampf sauber zu Ende und konnte sich nebst einer Auszeichnung für diesen Wettkampf auch noch den Startplatz im SM-Team sichern.
Bleiben noch die K-Damen. Hier ging es vor allem um den letzten Startplatz im SM-Team, um welchen sich Beatrice und Anja noch stritten. Linda war dieser bereits nicht mehr zu nehmen. Bereits am ersten Gerät eine gewisse Ernüchterung, waren doch die Bodennoten eher unter den Erwartungen. Für Linda, bei welcher es ja in Sachen SM-Quali vermeintlich um nichts mehr ging schien dies eher befreiend zu wirken. Mit einer sehr guten Ringvorführungen und einem noch besseren Sprung (9.65!) näherte sie sich unverhofft und unbemerkt der Ranglistenspitze. Die sauber vorgetragene Reckübung reichte schlussendlich zur Silbermedaille an der Rangverkündigung.  Komplettiert wurde in dieser Kategorie das Podest von ihren beiden SM-Team-Kameradinnen Laura (Gold) und Doreen (Bronze) vom TV Wolfwil.
Nach praktisch identischen Noten an den Ringen und hohen Noten an am Sprung musste das Reck zwischen Beatrice und Anja über eine mögliche SM-Teilnahme entscheiden. Anja verwackelte ihre Übung leider und musste eine doch sehr enttäuschende letzte Note akzeptieren. Bei Beatrice lief es etwas besser. In der Schlussabrechnung der SM-Quali überholte Beatrice Anja ganz knapp. Aktuell steht noch nicht fest, ob dies auch für einen Startplatz reicht, da die Gerätekommission des SOTV noch entscheiden muss, wie sie mit dem hängigen Gesuch der verletzten Mirjam umgehen soll. Noch etwas dramatischer gestaltet sich der Kampf um die drei Einzelstartplätze. Hier hat sich Linda mit ihrem tollen Wettkampf wieder in Position gebracht. Sie ist nun punktgleich mit Sarah (TV Wolfwil) auf Rang drei klassiert. Da nur drei Startplätze vorhanden sind und auch hier noch das Gesuch von Mirjam hängig ist muss auf einen definitiven Entscheid der Gerätekommission gewartet werden.

Wir gratulieren allen Turnenden zum mehr oder weniger erfolgreichen Saisonabschluss, bzw. zu den gezeigten Leistungen während der gesamten Wettkampfsaison 2022 und freuen uns bereits auf eure Vorführungen und Resultate im 2023. Den Startenden an den Schweizer Meisterschaften wünschen wir zudem alles Gute und viel Erfolg.